Bewusst essen, Frühling

Spinatsalat mit Radieschen & Hirse

Ostern ist ein wunderschönes Fest, bei dem wir mit Familie und Freunden zusammenkommen. Da gibt’s normalerweise einen fröhlichen Osterbrunch. Heuer wird Ostern anders sein. Trotzdem werden wir Ostern feiern, im kleinen Kreis. Und genau darum werden wir uns heuer bewusst eine Extra-Portion Gutes tun. Genussvolles Essen gehört da definitiv dazu. Jetzt zu Frühlingsbeginn haben ja bekanntlich grüne Speisen eine lange Tradition. Daher kommt auch, dass wir am Gründonnerstag Spinat essen. Grüne Speisen sind unsere ersten frischen Vitaminspender nach dem Winter und ein toller Immunbooster. Dieses grüne Superfood gibt’s jetzt frisch beim Bio-Gemüsebauern ums Eck oder im Bio-Kistl. Oder vielleicht wächst bei dir schon der erste Spinat oder die ersten Radieschen im Garten.

Ich habe euch einen richtig tollen Immunsystem-Stärker-Salat mit Babyspinat, Hirse und Radieschen zusammengestellt. Der sehr einfach zubereitet und wunderbar für eure Ostertafel ist. Oder auch perfekt statt Cremespinat zu Gründonnerstag. Und ganz nach meiner Kochphilosophie „Gemüse essen vom Blatt bis zur Wurzel“ verarbeite ich gleich die Radieschenblätter zu einer wunderbaren Gremolata für den zusätzlichen frische Kick. Mehr Tipps welche Teile ihr von Radieschen essen könnt und was ihr daraus in eurer Küche zaubern könnt, findet ihr in meinem Artikel „Warum nur die Radieschenknolle essen?“.

Wer Blattspinat auch so liebt wie ich, aber auch die Mythen rund um Spinat kennt, ist hier heute genau richtig. Ich gehe ein bisschen auf die Zubereitung, auf das enthaltene Nitrat und Einsatzmöglichkeiten ein.

Blattspinat: Wie gesund ist er?

Blattspinat enthält neben Magnesium und Zink viele lebensnotwendige Vitamine dazu zählen Provitamin A, Vitamin C, B6, K, Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium und Mangan. Und auch wenn Spinat statt den einst angenommenen 35mg nur 3,5mg Eisen auf 100g enthält, ist das noch sehr viel. Zudem ist das grüne Gemüse äußerst kalorienarm, 12kcal pro 100.

Ist Nitrat wirklich ungesund?

Da Spinat eine sehr schnell wachsende Gemüsepflanze ist, nimmt er unheimlich viele unterschiedliche Nährstoffe über den Boden auf. Somit enthält einen relativ hohen Anteil an Nitrat. Das Salz nehmen die Pflanzen über die Wurzeln aus dem Boden auf und hilft beim Aufbau organischer Verbindungen, wie Proteinen und Nukleinsäuren. In gedüngten Böden ist oft viel Nitrat enthalten. Doch was ist Nitrat? Nitrate sind Stickstoffverbindungen, die von Natur aus im Boden vorkommen. Sie sind aber auch Bestandteil von Düngemitteln und gelangen auf diese Weise in den Boden. Nitrat dient dem Blattspinat als Nährstoff und ist ein wichtiger Wachstumsfaktor.

In Lebensmitteln oder auch erst im Körper bei der Verdauung durch Bakterien oder enzymatische Umwandlung kann aus dem Nitrat Nitrit gebildet werden: Nitrit wandelt den roten Blutfarbstoff Hämoglobin in Methämoglobin um. Im Gegensatz zu Hämoglobin kann Methämoglobin keinen Sauerstoff binden und in die Gewebe transportieren – das führt zu Sauerstoffmangel in den Geweben. Um dieser Reaktion entgegenzuwirken, sollten gleichzeitig Vitamin C-haltige Lebensmittel wie ein Glas Orangensaft mit Spinat konsumiert werden. Nitrat beziehungsweise Nitrit in Lebensmitteln sollte in Maßen genossen, jedoch nicht verteufelt werden. Denn Nitrat selbst ist für die meisten gesunden Erwachsenen ungefährlich.

Kann ich der Nitrit-Umwandlung entgegenwirken?

Um den möglichen Gefahren von Nitrat und Nitrit entgegenzuwirken, ist die richtige Lagerung und Zubereitung von Spinat entscheidend. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn Spinat gekocht wurde und wieder aufgewärmt werden soll. Haltet daher den Spinat nicht zu lange warm, so begünstigt ihr nicht den Stoffwechselprozess. Am besten ihr gebt den übrigen Spinat schnell nach der Zubereitung in den Kühlschrank und erwärmt ihn dann bei mindestens 70 Grad. Wärmt ihr euren Spinat wieder auf, dann komplett verzehren, und nicht mehrfach erwärmen. Frischen Spinat dunkel und nicht zu lagern. Verarbeitet ihn rasch und genießt das grüne Gemüse gleich nach der Zubereitung. So schmeckt er sowieso am besten. So hat die Bildung von Nitrit kaum eine Chance.

Kann ich Blattspinat roh essen?

Ihr könnt Blattspinat bedenkenlos roh verzehren. Er sollte gründlich gewaschen werden, um restlichen Sand und Erde zu entfernen. Dann könnt ihr die Stiele entfernen und die Blätter auf die gewünschte Größe zupfen. Als Basis für einen Salat lässt er sich hervorragend mit Blattspinat mischen. Achtet darauf junge Spinatblätter zu wählen, da diese weniger Oxalsäure und Nitrat enthalten, gleichzeitig aber sehr nährstoffreich sind.

Fazit

Sommer- oder Frühjahrssorten enthalten weniger Nitrat als Winterspinat. Wenn ihr den Spinat selbst im Garten anbaut, achtet darauf, dass das Gemüse geerntet wird, bevor es blüht. Auch im Boden sollte möglichst wenig Nitrat enthalten sein. Und bitte verzichtet auf Dünger, da Spinatpflanzen die Salze sehr schnell über die Wurzeln aufnehmen und Dünger den Boden und unserem gesamten Ökosystem schadet.

Und weil es so einfach ist, kommt hier noch das easy peasy Rezept für den Spinatsalat mit Hirse und pochiertem Ei.

  • 1 Tasse Hirse
  • 2 Tassen Wasser
  • 25 g Sonnenblumenkerne
  • 1 Bund Radieschen mit Blattgrün ( 8 Radieschen)
  • 200 g Babyspinat
  • Olivenöl
  • Meersalz
  • grober Pfeffer
  • 4 Bio-Eier
  • 4 Tropfen weißen Essig
  • Wasser
  • Radieschengrün (vom 1 Bund Radieschen)
  • Olivenöl
  • grobes Meersalz
  • 25 g Sonnenblumenkerne
  1. Hirse heiß abspülen. Wasser aufkochen, und salzen. Die heiß abgespülte Hirse dazugeben und ca. 5-10 Minuten kochen lassen. Danach die Herdplatte ausschalten, Deckel drauf geben und ausquellen lassen. Nicht umrühren! Zum Schluss fügt ihr nach Belieben Butter oder Olivenöl hinzu.
  2. 50 g Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht bräunen. 25 g zur Seite stellen, die restlichen 25 g Kerne werden für die Gremolata weiterverarbeitet.
  3. Dazu die Sonnenblumenkerne grob hacken. Die Radieschenblätter grob schneiden und mit einem Stabmixer oder in einem Standmixer mit 3 EL Olivenöl fein pürieren. Die Sonnenblumenkerne untermischen und mit Meersalz abschmecken. Eventuell noch Olivenöl hinzufügen.
  4. Spinat waschen und trocknen. Radieschen halbieren, und mit dem Spinat und der gekochten Hirse mischen und auf eine Platte geben.
  5. Für die Eier einen Topf mit Wasser füllen (ca. 4-5 cm Höhe) und Essig hinzufügen. Das Wasser erhitzen. Hier kommt es jetzt auf die Temperatur an. Bei zu kaltem Wassert, trennt sich das Ei sofort. In zu heißem Wasser wird das Eiweiß zu schnell fest und das Eigelb gart nicht nach. Das Wasser sollte also nicht kochen, sondern nur Sieden. Ich koche das Wasser zuerst einfach auf, und senke anschließend die Temperatur.
  6. Das Ei in eine Espressotassse geben. Das Kochwasser mit einem Löffel kräftig umrühren, sodass in der Mitte ein Strudel entsteht. Nun lass das Ei in die Mitte des Strudels gleiten. Der Wasserstrudel hält das Eiweiß zusammen und sorgt dafür, dass es sich schneller um das Eigelb legt. Jetzt einfach 2-4 Minuten warten, dann kannst du das Ei aus dem Wasser fischen und gut abtropfen lassen. Keine Sorge, das Ei sieht im Topf noch etwas fransig aus, doch mit der Zeit verfestigt es sich zu einem schön pochierten Ei. Verfahre mit jedem Ei gleich. Du kannst natürlich immer das gleiche Wasser dafür nehmen.
  7. Salat mit der Gremolata und etwas Essig oder Saft einer Bio-Zitrone beträufeln und mit den pochierten Eiern belegen. Zum Schluss die Sonnenblumenkerne darüber streuen, und mit schwarzem Pfeffer und groben Meersalz abschmecken.
ABGESCHMECKTER Tipp

„Für die Extra-Portion Grün noch Radieschenkeimlinge – das perfekte Microgreen – darüber streuen.“

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